Warum Veränderungen (meistens) weh tun

Du kennst das bestimmt: Mit den Monaten und Jahren hast du dich in deinem Arbeitsalltag wunderbar eingerichtet. Jeder Handgriff deiner täglichen Arbeit sitzt: Du weisst, was du tust und wo du was findest. Und du weisst auch bestens, an wen du dich wenden musst, wenn dem mal nicht so ist.

Soweit also alles paletti.

Und nun stell dir vor, plötzlich heisst es: «In einem Monat arbeitest du mit einem komplett neuen System. Das ist viel besser, damit werden wir noch viel effizienter arbeiten!»

Du verziehst das Gesicht, denn du ahnst, was nun auf dich zukommt: Entgegen der Versprechungen wenig Effizienz – zumindest kurzfristig. Stattdessen einen Haufen Änderungen. Viel Unsicherheit. Vielleicht sogar Frustration. Neue Prozesse müssen erst erschaffen und Gewohnheiten gefunden werden.

In einer Branche wie dem Gesundheitswesen, wo er Arbeitsalltag eng getaktet ist, es um Menschenleben geht und darum jeder Handgriff sitzen muss, ist eine umfassende Systemeinführung eine ganz besondere Herausforderung. Aber auch, wenn du in einer anderen Branche arbeitest, weisst du: Euch allen steht nun eine anstrengende Zeit steht bevor.

Veränderungen kommunikativ begleiten

Gerade weil neue Prozesse in einem Unternehmen immer ein grosser Wandel bedeuten und viele Mitarbeitende damit ihren lieb gewonnenen Gewohnheiten Ade sagen müssen, ist die Change Kommunikation so entscheidend.

Sie zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Change Prozess und wird damit zum ruhenden Pol inmitten des Strudels an Änderungen. Die Change Kommunikation informiert im richtigen Moment, hört zu, nimmt damit Ängste und schürt die Vorfreude.

Damit eine Change Kommunikation alle zusammenhält, ist total wichtig, dass …

• … die Kampagnenidee von Anfang an klar und für alle nachvollziehbar ist.
• … ein durchgängiger roter Faden im Auftritt und in den Botschaften Orientierung schafft.
• … die Tonalität verständnisvoll ist und die Sorgen und Bedenken der Zielgruppen ernst nimmt.
• … Timing und Instrumente präzise aufeinander abgestimmt sind.

Transparenz und Ehrlichkeit über alles

Und das oberste Gebot? Absolute Ehrlichkeit. Manchmal läuft es nicht rund – das ist okay und kommt fast in jedem Change Projekt vor. Doch dann ist es besonders wichtig, dass ehrlich kommuniziert wird.

Eine Botschaft wie «Wir haben hier aktuell noch Issues.» ist weit besser, als gar nichts zu kommunizieren. Schönfärberei und Ablenkungsmanöver werden die Mitarbeitenden nicht besänftigen, im Gegenteil. Wer sich bei seinen Sorgen rund um die Neuerungen nicht verstanden oder gar an der Nase herumgeführt fühlt, wird auch ganz bestimmt kein Supporter des neuen Systems oder der Prozesse – selbst wenn sie dann tatsächlich die erhoffte Effizienz bringen. 

Und ganz ehrlich: Die Mitarbeitenden merken früher oder später sowieso, wenn etwas nicht funktioniert. Also besser offen kommunizieren. Das schafft Vertrauen.

Unsere Top 5 Empfehlungen für deine Change Kommunikation:

• Hol die Menschen dort ab, wo sie stehen. Gib offen zu, dass Veränderungen anstrengend sind und vielleicht auch Angst machen können.
• Kommuniziere regelmässig – auch wenn es mal grad keine grossen Neuigkeiten gibt. So fühlen sich die Mitarbeitenden auf dem Laufenden und integriert.
• Schaffe Feedbackkanäle und nimm Feedback ernst (mehr dazu in einem unserem nächsten Blogbeiträge zum Thema Feedbackmanagement).
• Feiert kleine Erfolge gemeinsam. Das fördert die gute Stimmung – und schliesslich sind die kleinen Erfolge genauso toll!
• Last but not least: Bleibe auch und besonders in schwierigen Phasen und ungeplanten Situationen ein authentisches Gegenüber.

Veränderung ist ein Marathon, kein Sprint.

Du und dein Team werdet also viel Puste brauchen. Doch mit der richtigen Kommunikationsstrategie hilfst du mit, dass alle im Team die Ziellinie erreichen – auch wenn der Weg dorthin manchmal steinig sein mag.

Kommuniziere Klartext, kein Wischiwaschi. Sei durchgängig und schaffe Konstanz in einem Umfeld des Wandels. Achte auf den richtigen Ton und entwickle ein Gespür für den richtigen Moment. Und was am wichtigsten ist: Kommuniziere immer transparent und ehrlich.